Auf dieser Seite veröffentliche ich in unregelmäßigen Abständen Artikel, die für alle interessant sind, die nach Paraguay reisen oder einwandern möchten.

Warum sollten Sie nach Paraguay auswandern?

Immer mehr Deutsche spielen mit dem Gedanken, ihre Heimat zu verlassen und einen Neubeginn im Ausland zu wagen. Klassische Ziele sind die Nachbarländer Österreich und Schweiz, Spanien oder die USA. Geht es um weiter entfernte Länder, sind oft Thailand und Indonesien, speziell Bali, im Gespräch. 

 

Ein Land haben die meisten nicht auf dem Radarschirm: Paraguay. Zu Unrecht, finde ich. Mein Name ist Ralf Reber, ich bin Rentner und lebe seit September 2023 in Paraguay. Meine Lebenshaltungskosten belaufen sich auf 525 €/Monat. 

 

Welche Vorteile bietet Paraguay?

  • Das politische System des südamerikanischen Binnenlandes ist stabil. Seit mehr als 70 Jahren ist eine christlich-konservative Regierung an der Macht. 
  • Die Wirtschaft wächst seit 2003, auch die Währung Guarani ist sehr stabil.
  • Die Menschen sind freundlich und lächeln nicht nur aus Höflichkeit. Man bekommt schnell Kontakte und kann Freundschaften schließen.
  • Die lateinamerikanische Kultur steht der deutschen näher als die der asiatischen Länder.
  • Paraguay hat ein warmes Klima mit viel Sonnenschein.
  • Spanisch lässt sich einfacher lernen als asiatische Sprachen. 
  • Die Aufenthaltserlaubnis wird relativ einfach erteilt. 
  • Viele Deutsche leben in Paraguay, es gibt deutsche Stammtische, Restaurants und auch deutsche Lebensmittel.
  • Die Lebenshaltungskosten sind erheblich niedriger als in Deutschland.
  • Das Leben ist nicht so streng reglementiert wie in Deutschland, da sich die Regierung nicht so sehr in den Alltag der Bürger einmischt. 
  • Die Steuern sind niedriger. Im Ausland erzielte Einnahmen wie Renten, Kapitalerträge oder Mieteinnahmen sind steuerfrei. Der Höchstsatz der Einkommenssteuer beträgt 10 %. 

 

Welche Nachteile gibt es?

Paraguay ist kein Paradies. Neben den guten Seiten gibt es auch negative Aspekte. Dazu gehören:

  • Das Land ist nur schwer erreichbar. Es gibt keine Direktflüge von Deutschland, nur von Madrid und Lissabon aus. 
  • Die Sommer sind lang und heiß, wochenlang herrschen mehr als +30 °C, mitunter sogar über +40 °C. 
  • Es gibt keine richtige Postzustellung. 
  • Das Gesundheitswesen ist nicht so gut entwickelt wie in Deutschland. 
  • Verbraucher sind auf sich selbst gestellt, es gibt kaum Verbraucherschutz. Man muss selbst vergleichen und recherchieren. 
  • Neuankömmlinge werden oft betrogen. Besonders Auslandsdeutsche ziehen ihren Landsleuten gern das Fell über die Ohren. 
  • Ohne Spanischkenntnisse kommt man nicht weit. 
  • Paraguay ist unspektakulär. Es liegt nicht am Meer, es gibt keine hohen Berge, Vulkane oder uralte Ruinenstädte.

 

Für wen eignet sich Paraguay?

Paraguay ist das richtige Land für Menschen, die flexibel sind und sich an neue Bedingungen gut anpassen können. Man sollte eine gute Gesundheit haben und anderen Kulturen gegenüber aufgeschlossen sein. Hitze darf einen nicht stören. Neuankömmlinge sollten über ein sicheres monatliches Einkommen aus dem Ausland verfügen.

 

Für Menschen mit angeschlagener Gesundheit oder Familien mit mehreren Kindern ist Paraguay dagegen ungeeignet. Das Gesundheitswesen ist schlecht entwickelt. Öffentliche Schulen kann man vergessen und gute Privatschulen sind teuer. 

 

Fazit

Mir gefällt es in Paraguay sehr gut. Allerdings lebe ich allein, habe kein Auto und bin bescheiden. Hierherzukommen, war die richtige Entscheidung. Ich wohne am Rand von Ciudad del Este, der zweitgrößten Stadt des Landes und fühle mich sehr wohl. Über meine Erfahrungen habe ich ein Buch geschrieben: Auswandern nach Paraguay – Erfahrungsbericht eines Rentners, das in vielen Online-Buchhandlungen als Download erhältlich ist. 

 

 

Wie lebt man in Paraguay?

Mein Name ist Ralf Reber. Seit September 2023 lebe ich in Ciudad del Este, der zweitgrößten Stadt Paraguays. CDE, wie es oft genannt wird, liegt im Dreiländereck, wo Paraguay, Brasilien und Argentinien aneinanderstoßen. 

 

Ich entschied mich seinerzeit zum Auswandern nach Paraguay, weil es mir in Deutschland nicht mehr gefiel. Das hat mehrere Gründe. Zum einen lebte ich in der Vergangenheit bereits 10 Jahre in Südafrika und das dortige warme Klima gefiel mir viel besser als das launische, kalte Wetter in Deutschland. Zum anderen wurde mir das Leben in Deutschland zu teuer. 

 

Mir geht es so wie Millionen von Rentnern. Meine Rente ist zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig. Die Auswanderung nach Paraguay war darum wahrscheinlich die beste Entscheidung, die ich unter den Umständen treffen konnte. 

 

Hier benötige ich ungefähr 525 € pro Monat. Dieser Betrag schließt die Miete, Strom, Lebensmittel, Krankenversicherung, Transport, Telekommunikation und Freizeit mit ein. Ich bin glücklich, zufrieden und habe zahlreiche soziale Kontakte. 

 

Über meine Erlebnisse habe ich ein E-Book mit dem Titel: “Auswandern nach Paraguay – Erfahrungsbericht eines Rentners” geschrieben, das in zahlreichen Online-Buchhandlungen als Download verfügbar ist. 

 

Das Buch zeigt, dass man auch mit wenig Geld in Paraguay gut leben kann und behandelt nicht nur den Erhalt der Aufenthaltserlaubnis und der Cedula. Es erklärt beispielsweise, wie man eine Wohnung findet, welche Dinge man im Alltag beachten sollte, wie man ein Bankkonto eröffnet, wie man eine Krankenversicherung abschließt und viele andere Dinge. Darüber hinaus stehe ich Dir gern auch persönlich mit Rat und Tat zur Verfügung. 

 

Mehr Infos auf WhatsApp +49 1578 3621335 oder +595 982452801




Wie teuer ist das Leben in Paraguay?

Es wird oft gesagt, dass man in Paraguay auch mit einem kleinen Einkommen gut leben kann. Das kann ich bestätigen, aber wie sieht das konkret aus? Nachdem ich seit einem Jahr im Land bin, habe ich mal ausgerechnet, wie hoch meine monatlichen Ausgaben sind. Dazu muss ich bemerken, dass ich in Ciudad del Este in einer möblierten Wohnung lebe. Es handelt sich um eine typische Zweizimmerwohnung mit Küche, Bad und Balkon. Die Wohnung ist komplett möbliert, einschließlich Kühlschrank und Waschmaschine. In der Miete sind alle Nebenkosten, Strom und Internet per WLAN enthalten. Pro Monat entstehen mir folgende Kosten:

  • Miete: 1.800.000 PYG - 209,00 €
  • Lebensmittel und Bedarfsprodukte: 1.350.000 PYG - 157,00 €
  • Private Krankenversicherung: 550.000 PYG - 64,00 €
  • Steuerberater: 220.000 PYG - 26 €
  • Einkommenssteuer (Satz 10 %): 300.000 PYG - 35 €
  • Ganzkörpermassage, einmal pro Monat: 70.000 PYG - 8,13 €
  • Prepaid-Handytarif: 60.000 PYG - 6,97 €
  • Transport (Bolt, Uber, Bus): 100.000 PYG - 11,60 €

Zusammen ergibt das ungefähr 4,450 Millionen PYG oder 517 Euro. Ich gehe kaum essen, aber nicht, weil ich es mir nicht leisten könnte, sondern weil ich gut kochen kann und mir deutsche Hausmannskost am besten schmeckt. Bei den Ausgaben für Bedarfsartikel ist alles mit drin, vom Salz bis zum Toilettenpapier.

Wie hoch meine Stromkosten sind, weiß ich nicht, da sie in der Miete enthalten sind. Mein Freund hat mir aber neulich eine Kopie seiner Strömrechnung geschickt. Er wohnt in einer ähnlichen Wohnung wie ich und hat für den Monat August 41.820 PYG Stromkosten bezahlen müssen. Das sind aktuell 4,85 €.

Warum viele Deutsche Paraguay wieder verlassen

Den Angaben des Auswärtigen Amtes zufolge leben aktuell 26.000 deutsche Staatsbürger in Paraguay. Dazu kommen weitere 160.000 Paraguayer mit deutschen Wurzeln. Das klingt zwar zunächst nicht nach viel, man muss aber bedenken, dass Paraguay weniger als 7 Millionen Einwohner hat. Deutsche und Deutschstämmige stellen hierzulande die drittstärkste Gruppe der Ausländer. Allein seit 2020 wanderten 10.000 Personen aus den DACH-Ländern ein. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass viele Deutsche nach einer mehr oder weniger langen Zeit im Herzen Südamerikas das Handtuch werfen und wieder nach Deutschland zurückkehren. 

 

Welche Ursachen gibt es für die Rückwanderung?

Nicht jede Rückwanderung ist eine gescheiterte Einwanderung. Eine nicht unerhebliche Zahl von Deutschen und anderen Europäern beantragt die Aufenthaltserlaubnis für Paraguay lediglich als eine Art von Rückversicherung. Sie haben von vornherein nicht die Absicht, sich im Land niederzulassen, sondern wollen den Aufenthaltstitel nur für den Fall haben, dass es in Europa, Deutschland oder ihrem privaten Leben zu einer ernsthaften Krise kommt. Mit einem Aufenthaltstitel können sie nach Paraguay flüchten.

 

Es gibt jedoch eine nicht unerhebliche Zahl von Einwanderern, die tatsächlich aufgeben und früher oder später wieder nach Europa zurückkehren. Häufig kommen bei ihnen mehrere Gründe zusammen.

 

Mangelhafte Vorbereitung  

Im Vergleich zu anderen Ländern ist es in Paraguay relativ einfach, eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Das nehmen viele Einwanderer berechtigterweise als einen Vorteil wahr, für einige erweist es sich aber als Nachteil, weil es zu einer überhasteten Einwanderung verleitet. Rückkehrer, die zu dieser Kategorie gehören, beziehen ihre Informationen meistens nur aus YouTube-Videos, die Paraguay von seiner besten Seite zeigen und von einem Leben in Freiheit und Selbstbestimmung schwärmen. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus:

  • Das Wetter kann extrem sein. Viele Wochen im Jahr liegen die Temperaturen über +30 °C, mitunter sogar über + 40 °C. 
  • Das Gesundheitswesen ist schlecht entwickelt.
  • Die Straßen sind schmutzig und in schlechtem Zustand.
  • Recht bekommt, wer sich durchsetzen kann. Verbraucher oder Mieter sind wenig geschützt.
  • Die Paraguayer sind laut. 
  • Viele Dinge sind ungeregelt. Beschwerden haben nur bedingt Erfolg.
  • Qualitätsstandards sind niedriger als in Deutschland. Das merkt man besonders bei Immobilien. 
  • Es ist schwierig, ein Bankkonto zu eröffnen.
  • Die Post wird meist nicht an den Wohnort zugestellt.
  • Paraguay ist abgelegen und schlecht erreichbar.
  • Auf dem Land sind die Freizeitangebote begrenzt.

 

Was kann man dagegen tun?

Am besten unternimmt man eine Informationsreise nach Paraguay und sieht sich an verschiedenen Orten um. Dabei bekommt man ein Gespür für das Land und merkt, ob es einem gefällt oder nicht. Man bucht verschiedene Unterkünfte über Airbnb und nimmt Kontakt zu deutschen Einwanderern und Einheimischen auf. Auf Facebook kann man Fragen in den verschiedenen Paraguay-Gruppen stellen und erste Kontakte knüpfen. Die beste Reisezeit ist meiner Meinung nach der Februar. Dann sind die Flugtickets günstig und der paraguayische Sommer ist auf dem Höhepunkt. Dadurch weiß man auch, ob man der Hitze gewachsen ist. 

 

Kriminalität

Zwar ist die absolute Zahl der Straftaten in Paraguay niedriger als in Deutschland, das liegt aber daran, dass Paraguay nur 7 Millionen Einwohner hat und viele Regionen sehr dünn besiedelt sind. Einwanderern passiert es relativ oft, dass sie Opfer von Kriminellen werden und aufgrund dieser schlechten Erfahrungen das Land wieder verlassen. Zu den häufigsten Verbrechen gehört Betrug im Zusammenhang mit dem Kauf von Grundstücken und Immobilien. Immer wieder passiert es, dass Land oder Häuser ohne Titel verkauft werden oder der Preis stark überhöht ist. Einige solche Straftaten werden auch von Auslandsdeutschen begangen. 

 

In ländlichen Gebieten kommt es öfters zu Raubüberfällen, Einbrüchen, Viehdiebstählen und Diebstählen von Autos und landwirtschaftlichen Maschinen und Einrichtungen. Die Mehrheit der Gewaltverbrechen findet jedoch im Kreis der Familie oder des sozialen Umfelds (Nachbarn, Bekannte, Angestellte) statt. In den Bereichen Drogenhandel und Schmuggel ist die Kriminalität ebenfalls hoch, damit haben aber deutsche Einwanderer in der Regel nichts zu tun. 

 

Was kann man dagegen tun?

Um nicht Opfer eines Verbrechens zu werden, empfehlen sich die üblichen Vorsichtsmaßnahmen, die auch für Touristen gelten. Experten empfehlen, eine gewisse Menge Bargeld, ungefähr 300.000 PYG, bevorzugt in kleinen Scheinen, mitzuführen, um bei einem Überfall die Räuber zufriedenzustellen. Außerdem sollte man Kontakte zu den Nachbarn knüpfen, sich vorstellen und gute Beziehungen zu ihnen pflegen, denn bei Notfällen stehen sich die Nachbarn in der Regel gegenseitig bei. Lebt man auf dem Land, empfehlen erfahrene Einwanderer, sich eine Schusswaffe zur Selbstverteidigung und Abschreckung anzuschaffen. Das ist in Paraguay ohne große Schwierigkeiten möglich.

 

Illusionen

Eine große Gruppe von Auswanderern scheitert, weil sie sich Illusionen über Paraguay machen. Nach ihrer Ankunft stellen sie dann mehr oder weniger schnell fest, dass ihre Vorstellungen nicht mit der Realität übereinstimmen. Das kann dazu führen, dass sie enttäuscht den Rückweg antreten. 

 

Zu den häufigsten Illusionen gehört der Glaube, dass Paraguay ein Land der Freiheit sie, wo man tun und lassen könne, was man wolle. Das stimmt jedoch nicht. Auch hier gibt es Regeln und Gesetze, an die man sich halten muss. Allerdings werden die nicht so streng kontrolliert wie in Deutschland und man ist wesentlich toleranter. Verbrechen wie Raub, Mord, Brandstiftung, Entführung, Kindesmissbrauch oder häusliche Gewalt werden genauso streng bestraft wie in Deutschland. Während des Corona-Lockdowns hat beispielsweise die Polizei Gewalt angewendet, um die Menschen am Verlassen der Häuser zu hindern. 

 

Eine weitere Illusion ist die Sehnsucht nach einem Leben in Selbstbestimmung. Viele deutsche Auswanderer zieht es in den Chaco im Norden Paraguays, wo sie Landwirtschaft betreiben und sich selbst versorgen wollen. Sie haben jedoch von Landwirtschaft keine Ahnung und selbst wenn sie aus Deutschland Erfahrung mitbringen, nützt ihnen diese in Paraguay wenig, weil die Verhältnisse im Chaco anders sind. Kaum ein Paraguayer würde freiwillig dorthin ziehen, weil das Leben im Chaco hart und teuer ist. Auswanderer ohne Erfahrung und mit begrenzten finanziellen Ressourcen scheitern deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit. 

 

Was kann man dagegen tun?

Man sollte nicht überstürzt auswandern, sondern sich die Zeit für eine Selbstanalyse nehmen:

  • Was sind meine Stärken?
  • Was sind meine Schwächen?
  • Was gefällt mir?
  • Was gefällt mir nicht?
  • Bin ich allein oder trage ich für andere (Frau und Kinder, Angehörige) die Verantwortung?

Weiß man, was man will, kann man gezielt nach Möglichkeiten für einen Neustart in Paraguay suchen. 

 

Geldprobleme

Das Leben in Paraguay ist teurer als unerfahrene Auswanderer denken. Auf den ersten Blick fallen nur die niedrigen Preise für Waren des täglichen Bedarfs, Strom, Mieten und Immobilienpreise ins Auge. Kaum berücksichtigt werden dagegen:

  • Schulbildung: Kinder können zwar prinzipiell in Paraguay auch zu Hause unterrichtet werden, allerdings haben sie dann keinen in Deutschland anerkannten Abschluss. Sollten sich die Kinder eines Tages zur Rückkehr nach Deutschland entschließen, stehen sie dort ohne Schulabschluss da und müssen mit Flüchtlingen um Helferjobs konkurrieren. Gute Privatschulen oder gar deutsche bzw. internationale Schulen sind teuer.  
  • Teures Landleben: Auf dem Land hat man in Paraguay viel Freiheit, die kommt aber mit einem Preis. Man muss viel Geld für Transport und Sicherheit ausgeben, Supermärkte, Gesundheitseinrichtungen und Schulen sind weit entfernt. 
  • Keine Einkommensquelle aus Deutschland: Besonders jüngere Auswanderer kommen nach Paraguay und glauben, sie könnten sich hier ohne viel Mühe eine eigene Existenz aufbauen. Sie sind davon überzeugt, dass deutsche Handwerker gefragt sind und es genug Arbeit gäbe. Das stimmt zwar, aber nur zum Teil. Deutsche Handwerker sind in der Tat gefragt, die Paraguayer sind aber nicht bereit, für ihre Arbeit deutsche Preise zu bezahlen. Darüber hinaus besteht ein Überangebot an Handwerkern. Es gibt genügend gescheiterte Existenzen, die bereit sind, ohne Bezahlung, nur für Essen und Unterkunft, zu arbeiten. Klar, kann man sich mit guter Arbeit einen Namen machen, das braucht aber viel Zeit. 
  • Es gibt kein soziales Netz. Wer kein Einkommen aus Deutschland wie Rente, Kapitalerträge oder Mieteinnahmen hat und nicht arbeitet, hat auch nichts zu essen. Nur wenige Auslandsdeutsche sind bereit, neuen Landsleuten zu helfen. Im Gegenteil, viele haben keine Skrupel, den Neuankömmlingen noch das letzte bisschen Geld abzunehmen. 

 

Was kann man dagegen tun?

Wer keine festen, von Arbeit unabhängigen Einnahmequellen wie Rente, Mieteinkünfte oder Kapitalerträge hat, legt sich am besten vor der Auswanderung ein finanzielles Polster zu, das ausreicht, um zumindest das erste Jahr nach der Ankunft zu überstehen. Alternativ kann man sich auch einen Onlinejob suchen, solange man noch in Deutschland wohnt. Parallel dazu empfiehlt es sich, Kontakte auf Facebook zu knüpfen und sich mit Personen zu vernetzen, die einem nützlich sein können. 



Kulturelle Unterschiede

Zu den größten Hindernissen, denen deutsche Einwanderer in Paraguay begegnen, gehört die Sprache. Ohne Spanischkenntnisse kommt man im Land nicht weiter, da kaum Englisch gesprochen wird. Wer kein Spanisch kann, ist auf die Hilfe von anderen Deutschen angewiesen, die jedoch häufig nicht selbstlos geleistet wird. 

Auch der Umgang mit den Paraguayern bereitet einigen Deutschen Schwierigkeiten. Die Einheimischen sind zwar freundlich und Ausländern gegenüber aufgeschlossen, aber auch sehr stolz. Sie wollen mit Respekt behandelt werden. Tritt man arrogant und herablassend auf, protzt bei jeder Gelegenheit mit seinem Vermögen und sieht Latinos als Menschen zweiter Klasse an, gibt es früher oder später Probleme. Selbst wenn die Paraguayer kein Deutsch verstehen, verraten der Tonfall, Blicke und Gesten doch, ob man eine positive oder negative Meinung hat. Durch eine negative Einstellung verscherzt man es sich beispielsweise mit den Nachbarn und bekommt keine sozialen Kontakte, die in Notfällen Unterstützung leisten. Im Gegenteil, Nachbarn oder Hauspersonal können Kriminellen Tipps geben, was es im Haus zu holen gibt und wann sie einbrechen können. 

 

Sogenannte Gutmenschen machen auch öfter schlechte Erfahrungen. Sie starten private Hilfsprojekte, ohne die hiesige Kultur zu kennen. Wer privat Hilfe an Unbekannte leistet, wird von den Einheimischen als seltsam betrachtet. Außerdem signalisiert er damit, dass er reich ist, da er etwas umsonst anbietet. Das zieht nicht nur Hilfsbedürftige, sondern auch Kriminelle an, die Raubüberfälle oder Einbrüche begehen.

 

Was kann man dagegen tun?

  • Wer plant, nach Paraguay auszuwandern, kann gar nicht frühzeitig genug anfangen, Spanisch zu lernen. Neben kostenlosen Apps wie Duolingo oder Mondly sind auch Sprachkurse bei der VHS sehr effektiv. Die sind zwar nicht umsonst, dafür lernt man aber gemeinsam mit anderen. Das macht mehr Spaß, als allein am Smartphone oder PC zu üben. 
  • Zieht man nach Paraguay, sollte man unbedingt Kontakte zu Paraguayern knüpfen und ihre Lebensart und Kultur kennenlernen. Das fällt gar nicht so schwer, da die Paraguayer sehr umgängliche Menschen sind. Überdies unterscheidet sich ihre christlich-konservative Kultur gar nicht so sehr von der vieler Deutscher. 

 

Gesundheitliche Probleme

Schwerwiegende Erkrankungen haben schon so manche Einwanderer zur Rückkehr nach Deutschland gezwungen, weil eine Behandlung in Paraguay nicht möglich oder zu teuer war. Das trifft beispielsweise auf Krebs, Schlaganfälle und Infarkte, aber auch auf chronische Erkrankungen wie Diabetes, Demenz oder Depressionen zu. Die Behandlung solcher Krankheiten wird von den meisten der hiesigen Krankenversicherungen nicht bezahlt oder ist nur gegen einen hohen Aufpreis erhältlich. Auch die Kosten für Medikamente und Hilfsmittel werden nur in begrenzter Höhe übernommen und müssen weitestgehend aus eigener Tasche bezahlt werden. 

 

Was kann man dagegen tun?

  • Jeder Auswanderer sollte sich Geld zurücklegen, sodass er im Notfall eine Behandlung in einer gut ausgestatteten Privatklinik bezahlen kann. Die Kosten sind wesentlich niedriger als in Deutschland. 
  • Eine gesunde Lebensweise trägt dazu bei, Krankheiten zu vermeiden. Was dazu gehört, dürfte hinlänglich bekannt sein. 
  • Fast alle Impfungen sind kostenlos und werden in öffentlichen Krankenhäusern angeboten. Wenn immer möglich, sollte man diese Angebote nutzen. 



Persönliche Gründe 

Eine relativ große Zahl von Einwanderern können in der neuen Heimat nicht Fuß fassen. Sie vermissen ihre Verwandten und Freunde in Deutschland. Das Knüpfen neuer Kontakte fällt ihnen schwer, sodass sie unter Einsamkeit leiden. 

Deutsche Paare bekommen dagegen in Paraguay oftmals Beziehungsprobleme. Es passiert immer wieder, dass sich der Mann in die hübsche Angestellte oder Nachbarin verliebt, die Beziehung zu seiner deutschen Partnerin in die Brüche geht und daran letztendlich die Auswanderung scheitert. Deutsche Männer sind bei vielen Paraguayerinnen heiß begehrt, weil sie als treu und zuverlässig gelten und im Vergleich zu durchschnittlichen Paraguayern wohlhabend sind. 

 

Was kann man dagegen tun?

  • Bevor man das Projekt Auswandern nach Paraguay in Angriff nimmt, muss man sich klar sein, dass man nach der Ankunft im Land Familie und Freunde für viele Jahre nicht mehr wiedersehen wird. Bodenständige Menschen haben damit oft große Probleme. 
  • Gibt es bereits vor dem Auswandern in der Partnerschaft Probleme, sollte man dieses entweder bereinigen oder von vornherein allein einreisen. Man kann auch eine Beziehungspause vereinbaren und sich nach einer gewissen Zeit entscheiden, ob man wieder zusammenleben möchte oder nicht. 



Diese Aufzählung ist keinesfalls vollständig und spiegelt nur meine persönliche Erfahrung sowie die Erfahrungen meiner Freunde wider. Mir selbst gefällt es in Paraguay gut und ich plane keine Rückkehr nach Deutschland.